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23.11.2022

Roboter im Alltag

BMBF-Auftakttreffen zur Erforschung von Service- und Assistenzrobotik am FZI

Forschungsschwerpunkt: Applied Artificial Intelligence

Das BMBF lud zum Auftakttreffen am FZI Forschungszentrum Informatik ein: Denn im Herbst 2022 starten die RA3-Kompetenzzentren zur Erforschung und Entwicklung von Service- und Assistenzrobotik sowie das Transferzentrum Roboter im Alltag (RimA) — ein großer, neuer Schritt, der gemeinsam mit dem FZI beschritten wird, um die Interaktion zwischen Menschen und Roboter in der Praxis voranzubringen.

Intelligente Roboter ziehen immer stärker in unseren Alltag ein – ob sie zum Staubsaugen, Rasenmähen oder für Botendienste genutzt werden. Mehr und mehr Service- und Assistenzroboter unterstützen den Menschen nicht nur in den eigenen vier Wänden – zum Beispiel bei der Pflege, sondern auch im öffentlichen Raum oder bei schwierigen und gefährlichen Arbeiten. Die Interaktion zwischen Menschen und Robotern im Alltag ist dabei eine zentrale Herausforderung.

Das Ziel des BMBF-Förderschwerpunktes „Roboter für Assistenzfunktionen“ (RA) ist es, drei Kompetenzzentren für Assistenzrobotik in verschiedenen Anwendungsdomänen zur praxisnahen Erprobung zu schaffen.

Dabei  konzentriert sich das entstehende rokit-Kompetenzzentrum auf Fragen zum sicheren und werteorientierten Einsatz mobiler Roboter im öffentlichen Raum. Das zweite Kompetenzzentrum, ZEN-MRI, untersucht die Interaktion von verschiedenen Robotern mit Passant*innen im städtischen Innenraum, während das dritte Kompetenzzentrum RuhrBotS bürgernahe soziale Roboter in der Stadtverwaltung wie zum Beispiel in Bibliotheken entwickeln will.

Das Transferzentrum RimA, das vom FZI Forschungszentrum Informatik koordiniert wird, unterstützt die Kompetenzzentren im Bereich Open Source Software, Robotersicherheit sowie mit neuen Geschäftsmodellen und baut darüber hinaus eine Service- und Assistenz-Robotik-Community auf. Konsortialpartner sind hier die Universität Bonn, die Freie Universität Berlin und der TÜV Süd.

Auftakttreffen mit Begrüßung durch BMBF-Referentin Katrin Nostadt

Beim Auftakttreffen, zu dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 23. November einlud, kamen nun die Akteure der drei Kompetenzzentren und des Transferzentrums zum ersten Mal in Präsenz am FZI Forschungszentrum Informatik zusammen.  Begrüßt wurden sie von FZI-Vorstand Jan Wiesenberger sowie von Katrin Nostadt, Referentin am Bundesministerium für Bildung und Forschung und seit 2014 im Referat „Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“ tätig.

FZI-Vorstandsmitglied Jan Wiesenberger ging in seinem Grußwort auf die besondere Aufgabe des FZI im Hinblick auf RimA ein und betonte, dass „die Transferaufgabe des FZI und das Transferzentrum RimA sehr gut zusammenpassen“.

Anschließend wurde der Tag durch diverse Workshops und Diskussionsrunden zu den Vorhaben der Beteiligten bestimmt, die den direkten Austausch der Akteure sicherstellten und die Entwicklung einer RA3-Community vorantrieben.

RA3-Fördermaßnahmen

Grundlage für die Fördermaßnahme ist das BMBF-Forschungsprogramm zur Mensch-Technik-Interaktion (MTI) „Technik zum Menschen bringen“ im Themenfeld „Digitale Gesellschaft“. Im Rahmen des Vorhabens gilt es, innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Mensch-Technik-Interaktion zu fördern, Assistenzroboter in praxisnahen Anwendungsszenarien umfassend zu erproben und damit einen Beitrag zum künftigen Transfer von Assistenzrobotik in konkrete Einsatzfelder zu leisten.

Zukunftsfähige Lösungen müssen das individuelle Interaktionsverhalten und das Umfeld wie auch die technologischen Möglichkeiten in den Blick nehmen und sich an gesellschaftlichen Anforderungen an eine „interaktive Assistenzrobotik“ messen lassen. Dadurch sollen flexible und leistungsfähige Lösungen für eine optimale Interaktion von Menschen mit Robotern entwickelt werden. Dabei wird das gesamte Spektrum von Mensch-Roboter-Interaktionen (MRI) für jede Alltagssituation adressiert.

Der Förderschwerpunkt  „Roboter für Assistenzfunktionen“ ist vom BMBF als dreiteilige Bekanntmachungsreihe angelegt. In Stufe 1 drehten sich die Projekte um interaktive Grundfertigkeiten. Bei der zweiten Bekanntmachung der Reihe (RA2) ging es um „Interaktionsstrategien“. Aus der dritten BMBF-Bekanntmachung „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktion in der Praxis“ (RA3) werden nun die Kompetenzzentren für Assistenzrobotik in definierten Anwendungsdomänen zur praxisnahen Erprobung gefördert – die so genannten RA3-Kompetenzzentren rokit, RuhrBotS und ZEN MRI – sowie das Transferzentrum RimA.

Transferzentrum RimA: Roboter im Alltag zugänglich machen

Das FZI Forschungszentrum Informatik ist Teil des Konsortiums, dass das Transferzentrum Roboter im Alltag (RimA) ins Leben gerufen hat. Ziel des Transferzentrums RimA ist es, Akteure aus der Forschung und Industrie sowie Einrichtungen und Menschen, die Assistenz- und Servicerobotik im Alltag nutzen oder nutzen wollen, zu vernetzen.

Im Rahmen des Projektes werden dazu unter anderem roboterunabhängige Benchmarks, also Kriterien zur Einordnung der Leistungsfähigkeit eines Roboters, entwickelt und Wettbewerbe organisiert, um das Engagement für die kontinuierliche Weiterentwicklung zu fördern. So werden Synergien gehoben, Alltagswissen in die Robotikforschung transferiert und eine nachhaltige Community aufgebaut. Die Mitglieder der Community werden mit Workshops und Schulungen, einer Wissensplattform und weiteren Formaten unterstützt.

Über das FZI

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).