Presseinformation

14.12.2022

Autonome Shuttles kehren zurück auf Karlsruhes Straßen

Forschungsprojekt SHOW startet mit FZI-Shuttles ab Dezember in Karlsruhe

Forschungsschwerpunkt: Intelligent Transportation Systems

Ab dem 16. Dezember werden erneut automatisierte Mini-Busse im Karlsruher Stadtgebiet Weiherfeld-Dammerstock verkehren. Zu Beginn des Jahres ist der offizielle Passagierbetrieb geplant. Die sogenannten FZI-Shuttles können dann bei Bedarf via App gebucht werden.

Karlsruhe, 13.12.2022. Autonom agierende Mini-Busse im Straßenverkehr, emissionsfrei und auf Abruf an der Haltestelle. Ein Szenario, dass den Bewohner*Innen aus dem Karlsruher Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock nicht völlig neu ist. Bereits im Frühjahr und Sommer 2021 verkehrten die automatisierten EVA-Shuttles selbstständig durch das Viertel und reagierten selbstständig auf Fußgänger*Innen, Radfahrer*Innen und motorisierte Verkehrsteilnehmer*Innen. Als FZI-Shuttle kehren die Fahrzeuge nun im Rahmen des EU Projekts SHOW – SHared automation Operating models for Worldwide adoption zurück in das Testgebiet. Ab dem 16. Dezember sind die Fahrzeuge vor allem im technischen Forschungsbetrieb unterwegs. Stets mit dabei sind erneut ausgebildete Sicherheitsfahrer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), die in besonders kritischen Umständen eingreifen können. Eine Mitfahrt am Wochenende ist für Interessierte in dieser Projektphase bereits möglich. Hierzu reicht es aus, den Sicherheitsfahrer dies per Handzeichen zu signalisieren. Der komfortable On-Demand Betrieb findet anschließend zum Jahresbeginn statt. Hierzu können die Shuttles einfach via Smartphone App zu einer von 22 virtuellen Haltestellen gerufen werden. Die Fahrzeuge bieten für bis zu sechs Personen Platz (ein Sicherheitsfahrer und fünf Passagiere). Zudem sind die Zugänge barrierefrei, sodass ein Transport im Rollstuhl oder von Kinderwagen somit kein Problem darstellt.

Das FZI entwickelt die komplette hochautomatisierte Fahrfunktion für Mini-Busse. Beim EVA-Shuttle wurde teilweise auf Komponenten vom damaligen Projektpartnern zurückgegriffen. „Die Erkenntnisse aus dem Projekt EVA-Shuttle bieten uns eine hervorragende Grundlage, um die hochautomatisierte Fahrfunktion der Fahrzeuge weiterzuentwickeln und für eine noch bessere Nutzererfahrung zu sorgen“, erläutert Prof. J. Marius Zöllner, Vorstand des FZI Forschungszentrum Informatik. „Wir freuen uns, ein Stück Zukunft zum Selbsterleben auf die Straße zu bringen. Der Realbetrieb ist neben dem Forschungsaspekt eine gute Möglichkeit, um auf Sorgen und Skepsis gegenüber automatisierten Fahrzeugen zu reagiert und handfeste Einblicke in die Entwicklung zu geben.“

Für Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, stellen die Shuttles ein wichtiges Puzzlestück für die Mobilität der Zukunft dar: „Das autonome Fahren wird unsere Mobilität in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Fahrerlose Shuttles und bedarfsgerechte On-Demand-Verkehre bieten ein großes Potential für eine klimafreundliche Verkehrswende. Damit können wir die Lücke auf der letzten Meile zwischen Haustür und Haltestelle schließen und so die Attraktivität des ÖPNV weiter steigern“.

Das Deutsche Bahn Start-up und Projektpartner ioki stellt Anfang nächsten Jahres die Smartphone App für die Buchungen bereit. Ab dann können via App die Shuttles von Freitag bis Sonntag von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr an eine der virtuellen Haltestellen in Weiherfeld-Dammerstock gerufen werden. Das Viertel wurde erneut für den Testbetrieb aufgrund seiner Lage und Infrastruktur gewählt. Insbesondere der große Anteil an Tempo-30-Zonen kommt dem Forschungsprojekt entgegen.

Bildmaterial steht zum Download unter www.fzi.de/presse bei dieser Meldung für die redaktionelle Berichterstattung unter Angabe der Bildquelle „Bild: Sven Ochs“ zur Verfügung.

Dafür setzt der Hub auf Kooperationen, um Ideen, Köpfe und Kompetenzen zu vernetzen sowie gemeinsam innovative Angebote für die Wirtschaft bereitzustellen. Angewandte KI wird dabei als ganzheitlicher Prozess begriffen: Die Unterstützung von Unternehmen beschränkt sich nicht nur auf die Implementierung von KI-Lösungen, sondern umfasst darüber hinaus Aufklärung, Sensibilisierung sowie Training/Qualifikation/Weiterbildung und Change Management.

Das FZI ist als Gründungs- und Steuerkreismitglied des Digital Hub maßgeblich in dessen strategische Entwicklung eingebunden. Darüber hinaus engagiert sich das FZI auf operativer Ebene im Hub-Management und steht daher in regem Austausch mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Bei relevanten Veranstaltungen und Workshops steuert das FZI zudem Expertise im Bereich der Angewandten KI bei.

Über SHOW​

Das Projekt SHOW wird im Rahmen des EU-Programms Horizont 2020 von der Europäischen Kommission gefördert. Es zielt darauf ab, den Einsatz von gemeinsam genutzter, vernetzter und elektrifizierter Automatisierung im Stadtverkehr zu unterstützen, um eine nachhaltige urbane Mobilität zu fördern. Während des Projekts werden in 20 Städten in ganz Europa reale städtische Demonstrationen stattfinden, bei denen die Integration von Flotten automatisierter Fahrzeuge in den öffentlichen Nahverkehr und seinen Sonderformen wie Demand Responsive Transport (DRT), Mobility as a Service (MaaS) und Logistics as a Service (LaaS) untersucht wird. Weitere Informationen erhalten sie unter www.fzi.de/project/show.

Über das FZI

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Pressekontakt

Valérie Hasler

Bereichsleitung Communications

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