Forschungsprojekte

TWON

Twin of Online Social Networks

Start: 04.2023

Ende: 03.2026

Online Social Networks beeinflussen durch die Gestaltung ihrer inneren Mechanismen wie beispielsweise algorithmisches Ranking die Verbreitung von Nachrichten und damit das Verhalten ihrer Nutzer*innen. Während solche Entscheidungen häufig aus wirtschaftlichen Gründen getroffen werden, zielen viele Forderungen nach einer Moderation veröffentlichter Inhalte durch soziale Medien darauf ab, schädliche Folgen für demokratische Debatten zu minimieren. Trotz solcher Forderungen nach Eingriffen gibt es keine einheitliche Methode zur Abschätzung der Auswirkungen, die eine Änderung der algorithmischen Parameter eines sozialen Netzwerks mit sich bringt. Vor allem die Komplexität solcher Systeme macht es schwierig, die Ergebnisse isolierter Experimente in eine Schätzung der Gesamtwirkung zu übertragen.

Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts ist, mithilfe eines digitalen Zwillings den Einfluss von Social Media Plattformmechanismen, wie etwa der Filterung oder Personalisierung von Inhalten, auf demokratische Debatten zu identifizieren. So sollen einerseits demokratiefördernde Metriken identifiziert werden, und andererseits eine für Politik, Zivilgesellschaft und Plattformbetreiber unabhängige Diskussionsgrundlage für etwaige Regulierungsmaßnahmen oder auch Designempfehlungen für Plattformbetreiber zu schaffen. Schlüssel zum Erreichen des Projektziels ist die Entwicklung eines digitalen Zwillings von Social Network Plattformen, mit dem gezielt Diskussionsthemen sowie zum Beispiel Filter- und Personalisierungsmechanismen simuliert werden können. Plattform-Design-Entscheidungen und deren Auswirkung auf demokratische Debatten können so untersucht und geprüft werden. Um eine authentische Umgebung zu erzeugen, wird auf Grundlage theoretischer Erkenntnisse zu Netzwerken und Mechanismen Künstlicher Intelligenz zurückgegriffen.

Zusammen mit den Konsortialpartnern erforscht und evaluiert das FZI mit Hilfe von Case Studies den Einfluss, den Plattform-Design-Entscheidungen auf die Qualität und die Art von demokratischen Debatten im virtuellen Raum haben. Basierend auf den Forschungsergebnissen formuliert das Konsortium an den Gesetzgeber gerichtete Vorschläge für eine bessere Regulierung von sozialen Netzwerken und bietet Stakeholdern, etwa Social-Media-Manager*innen, Unterstützung bei der Verbesserung ihrer Plattformen an. Durch verschiedene vom FZI entwickelte partizipative Formate, wie etwa Citizen Labs, strebt das Konsortium außerdem an, die Methodik und Resultate des TWON-Projekts mit einer europäischen Öffentlichkeit zu teilen und zu diskutieren. Das gewonnene Feedback aus dem öffentlichen Raum kann direkt im Projekt weiterverarbeitet werden.

Ansprechperson

Jonas Fegert

Abteilungsleitung
Bereich: Information Process Engineering

Forschungsschwerpunkt

Digital Democracy and Participation

Im Mittelpunkt des Forschungsschwerpunkts Digital Democracy and Participation stehen inklusive, moderne und demokratische Formen digitaler Teilhabe sowie die Chancen und Herausforderungen der digitalen Demokratie

Förderhinweis:

 

Das Projekt SHOW wird im Rahmen des EU-Programms Horizont 2020 von der Europäischen Kommission gefördert.

Horizont 2020

Projektpartner:

Weitere Projekte