Presseinformation

02.10.2025

Evaluationsbericht zur Innovationsallianz Baden-Württemberg veröffentlicht

innBW-Institute sind wesentliches Asset für die Innovationskraft des Landes

Pressemitteilung der innBW Innovationsallianz Baden-Württemberg

Hochkarätige Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft haben im Auftrag der Landesregierung die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) mit ihren 12 Instituten evaluiert. Im Fokus der Prüfung stand die Bewertung von Qualität und Erfolg der Forschungs- und Transferarbeit der innBW. Im Abschlussbericht heben die Gutachter*innen die hervorragende wissenschaftliche Leistungsfähigkeit und hohe Relevanz der Institute für die Innovationskraft der baden-württembergischen Unternehmen hervor. Mit ihrer anwendungsorientierten Forschung belege die innBW Spitzenpositionen in zentralen Technologiebereichen und unterstütze die Wirtschaft mit passgenauen Services für den Wissens- und Technologietransfer.

„Durch die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit – gerade auch der kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region – tragen die Institute der innBW maßgeblich zur Entwicklung der Wirtschaftskraft Baden-Württembergs bei“, zeigen sich die Gutachterinnen und Gutachter überzeugt. Als Problemlöser und Innovationsakteure erfüllten die Institute neben erstklassiger Vorlaufforschung gleichzeitig eine essenzielle Funktion für die Wirtschaft. Ein „echter USP“ sei das exzellent qualifizierte Personal sowie die leistungsstarke Infrastruktur, die die gesamte Wertschöpfungskette abbilde. Die innBW-Institute seien ein wesentliches Asset für Baden-Württemberg.

Der Abschlussbericht unterstreicht mit zahlreichen Kennzahlen die Wirtschaftsnähe und Kundenorientierung der Institute. Der Transfer von Wissen, Technologie und Innovationen erfolge bei den Instituten der innBW neben den Kooperationen im Rahmen von öffentlich geförderten Projekten insbesondere durch direkte Industrieaufträge.

Auf ein öffentlich gefördertes Projekt kommen rund sieben Direktaufträge aus der Wirtschaft

2023 haben die innBW-Institute 5.513 Aufträge aus der Wirtschaft bearbeitet. Seit 2017, dem Beginn des Untersuchungszeitraums der Evaluation, konnte ein Anstieg der Industrieaufträge um 23,5 Prozent erreicht werden. Aufträge für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stiegen mit 46 Prozent seit 2017 nochmals deutlich höher. Auf ein öffentlich gefördertes Projekt kommen rund sieben Direktaufträge aus der Wirtschaft. „Dies verdeutlicht die enge Verzahnung der Institute mit den Bedürfnissen der Industrie, insbesondere mit KMU, und zeigt das starke Engagement der Institute im Technologietransfer“, so die Expert*innenkommission.

Gleichzeitig werde der Transfer zur Wirtschaft zu einem hohen Teil auch über den Wissenstransfer über Köpfe erzielt. Mit wissenschaftsbasierter Bildung und Ausbildung von Akteuren für Aufgaben außerhalb des Wissenschaftssystems wirken die innBW-Institute aktiv dem Fachkräftemangel entgegen, so die Autor*innen.

Besonders hervorzuheben sei laut Gutachterkommission die enorme Hebelwirkung, die durch die eingesetzten Mittel der institutionellen Förderung der Institute erreicht wird. Je Euro Grundfinanzierung durch das Land erwirtschaften die Institute 2,71 Euro aus öffentlich geförderten Projekten und 1,54 Euro aus Wirtschaftsaufträgen – ein Niveau, das in dieser Größenordnung gegenüber anderen Forschungsakteuren Maßstäbe setzt. Eine sehr hohe Drittmitteleinwerbung je Beschäftigten bestätigt die Hebelwirkung einmal mehr.

Forschungsexzellenz und Transfer brauchen adäquate Förderung

Das positive Votum der Evaluator*innen trifft aktuell auf eine äußerst herausfordernde Lage mit großen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten und knappen öffentlichen Haushalten. Die veränderten Rahmenbedingungen – vor allem durch eine deutlich geringere Investitionsbereitschaft in Forschung und Entwicklung (FuE) der Wirtschaft und durch das Fördervakuum im Bund aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung – haben für die Institute weitreichende Folgen.

Es braucht eine schnelle Anpassung der Innovationsförderung durch das Land, damit die Institute zukunftsfähig bleiben und ihre Aufgabe als Vordenker und essenzieller Forschungspartner in Baden-Württemberg erfüllen können.

Die angespannte Situation verlangt mehr denn je die Sicherung nachhaltiger Finanzstrukturen sowie innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, die die anwendungsorientierten FuE-Aktivitäten passgenau unterstützen.

„Wir brauchen dringend zusätzliche Mittel des Landes für innBW-Verbundprojekte zur Stärkung der Vorlauf- und Eigenforschung und einen Ausbau transferorientierter Förderprogramme wie Invest BW“, fordert Prof. Dr. Alfons Dehé, Vorstandsvorsitzender der innBW.

„Gleichzeitig muss die seit langem geforderte Anpassung der Fördermodalitäten an die Bund-Länder-finanzierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen endlich im Bund umgesetzt werden. Im Wettbewerb um die besten Ideen und FuE-Leistungen für das Land sollten gleiche Förderkonditionen und gleiche Zugänge zu Förderprogrammen selbstverständlich sein.“

Der Grundfinanzierungsanteil an den Institutshaushalten habe laut Gutachterkommission aufgrund des vergangenen Wachstums teilweise einen „unterkritischen Bereich“ erreicht, der den nötigen Gestaltungsspielraum nimmt und die Möglichkeiten zur Vorlauf- und Eigenforschung massiv einschränkt. Die Evaluator*innen empfehlen daher einhellig und nachdrücklich eine Erhöhung der Grundfinanzierung, orientiert an der institutionellen Förderung der vergleichbaren Bund-Länder-finanzierten Großforschungseinrichtungen.

Über die innBW

Die Innovationsallianz Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von 12 außeruniversitären wirtschaftsnahen Forschungsinstituten mit insgesamt 1.500 Beschäftigten. Zentrale Aufgabe ist der Transfer von Forschungsergebnissen in die praktische Anwendung, in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Für und mit den Unternehmen entwickeln wir neue Produkte, Verfahren, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Mit ihnen lassen sich neue Märkte weit über das Land hinaus erschließen und die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Landes stärken.

Ein vordringliches Anliegen ist die Fokussierung auf Schlüsseltechnologien und Innovationsfelder, die für die Zukunft der Wirtschaft in Baden-Württemberg von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem die digitale Transformation, die Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien, die personalisierte Medizin, die Mobilität der Zukunft sowie Künstliche Intelligenz und Quantentechnologien.

Über das FZI

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Sie bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professor*innen verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und strategischer Partner der Gesellschaft für Informatik (GI).
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Anke Fellmann

innBW Innovationsallianz Baden-Württemberg

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