Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg
Quantencomputing für die Industrie nutzbar machen
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro. Im KQCBW bündeln mehrere Forschungspartner aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ihre Kompetenzen für die Entwicklung und Anwendung von Quantencomputern für Forschung, Ausbildung, Entwicklung, Dienstleistung und Produktion. Dabei adressieren sie die in Baden-Württemberg besonders wichtigen Branchen Informationstechnik, Medizintechnik, Chemie, Finanzwesen, Maschinenbau, Produktion, Automobil und Logistik.
Forschung, Entwicklung und Anwendung im Fokus
Im Rahmen des Projekts arbeiten 13 Forschungseinrichtungen, darunter das FZI, gemeinsam mit zwölf assoziierten Industriepartnern an der Weiterentwicklung von Software- und Hardwarelösungen für das Quantencomputing. Das Vorhaben knüpft an die erfolgreiche Arbeit des landesgeförderten Transferprojekts KQCBW24 und der vergangenen Förderphasen an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Algorithmen für Quantenchemie und Materialwissenschaft, dem Benchmarking verschiedener Hardwareplattformen sowie der Weiterentwicklung von Fehlermitigation und Quantenfehlerkorrektur. Hierzu nutzen die Projektpartner insbesondere die Quantencomputer von IBM in Ehningen, welche im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurden.
Ein weiterer zentraler Baustein des Projekts ist der Aufbau einer „KQCBW Quantum Cloud“ als serviceorientierte Plattform („Quantum Computing as a Service“). Über sie sollen künftig Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zugang zu in Baden-Württemberg entwickelter Quantenhardware, insbesondere auf Basis von Rydberg-Atomen und Spin-Systemen, erhalten.
Das Projektkonsortium bündelt die Expertise von Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen im Land mit industriellen Partnern aus Bereichen wie Chemie, Energie, Maschinenbau, Logistik und IT. Damit leistet das KQCBW einen wichtigen Beitrag, die Innovationskraft des Standorts Baden-Württemberg in einem Zukunftsfeld mit hohem wirtschaftlichem Potenzial weiter zu stärken.
Wissenstransfer und Vernetzung über QuantumBW
Das Vorhaben ist Bestandteil der Landesinitiative QuantumBW, das Baden-Württemberg als führenden Standort für Quantentechnologien etabliert. Neben Forschung und Entwicklung legt das Konsortium großen Wert auf Wissenstransfer und Qualifizierung: Die im Projekt entwickelten Inhalte fließen in Schulungs- und Weiterbildungsangebote für Wissenschaft und Industrie ein.
Der Ministerrat hatte mit Beschluss vom 7. Mai 2024 die stufenweise Umsetzung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg mit einem Gesamtvolumen von bis zu 20 Millionen Euro in den Jahren 2024 bis 2028 beschlossen. Das Verbundprojekt KQCBW25 wird über das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Landes finanziert und ist Teil der strategischen Umsetzung der QuantumBW-Roadmap zum Quantencomputing.
Über das Konsortium
- Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
- Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
- Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
- Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM
- Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT
- DLR-Institut für Technische Thermodynamik
- DLR-Institut für Quantentechnologien
- Universität Stuttgart: 3. Physikalisches Institut
- Universität Stuttgart: 5. Physikalisches Institut
- Universität Stuttgart: Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement
- Universität Ulm: Institut für Quantenoptik
- Universität Ulm: Institut für Komplexe Quantensysteme
- Universität Konstanz, Fachbereich Physik
- Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für Theoretische Physik
- FZI Forschungszentrum Informatik
- Duale Hochschule Baden-Württemberg DHBW, DHBW Stuttgart und Ravensburg
Assoziierte Partner
- Böhringer-Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
- EnBW Energie Baden-Württemberg AG
- HQS Quantum Simulations GmbH
- IQM Germany GmbH
- Kipu Quantum
- Pfizer Pharma GmbH
- QC Design GmbH
- Quantistry GmbH
- Robert Bosch GmbH
- Tensor AI Solutions GmbH
- TOPTICA Photonics SE
- XeedQ GmbH